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AutorenbildSusann Seifert

Altenburg im Aufbruch - Die Landesgartenschau

Ein Blick auf mutige Ideen und ehrgeizige Pläne (Teil 2/3):


Die Landesgartenschau wird die 2030 Altenburgs Innenstadt in eine grüne Oase verwandeln. Richtig gelesen: Es soll keine abgeschlossene Fläche mit Zierblumen und strukturierten Beeten geben. Stattdessen verspricht die Landesgartenschau, eine Investition in die Stadtentwicklung und Stadtreparatur zu sein. „Altenburg braucht die Erhaltung, Aufwertung und Ergänzung seiner bestehenden Strukturen – die Landesgartenschau ist dafür der Motor und Ansporn!“, so die offizielle Bewerbung.



Eine innovative Gartenschau für Altenburg

Die Stadt Altenburg verfolgt mit der Landesgartenschau einen völlig neuen Ansatz in der Geschichte der deutschen Gartenschauen. Die gesamte Stadt wird zur Schau erklärt. Nur der Bereich am Großen Teich bleibt eintrittspflichtig, während hochwertige und kostenintensive Bereiche zugänglich und mit einem intelligenten Ticketingsystem die Spieleerlebniswelt „Yosephinum“ und das Schloss integriert werden. Der Rest der Stadt bleibt frei zugänglich – eine großartige Idee!


Vier Bereiche der Ausstellung

1.     Herzstück der Gartenschau: Am Kleinen Teich und der Blauen Flut konzentrieren sich die wichtigsten Sanierungs- und Renaturierungsprojekte. Von hier aus sind alle Ausstellungsbereiche in wenigen Gehminuten erreichbar.

2.     Die Innenstadt als Spielfeld: Ein Rundgang führt entlang an Sehenswürdigkeiten wie den Marktplatz und die Bartholomäikirche. Innovative Pocket-Gärten und die Spieleerlebniswelt bieten Informationen und Unterhaltung. Zudem finden auf den Plätzen der Stadt Veranstaltungen aus dem Gartenschauprogramm statt.

3.     Unsichtbares wird sichtbar: Am Schloss werden die Zwingergärten und der Agnesgarten geöffnet, was neue Einblicke ermöglicht. Der Schlossgarten und die benachbarte Kleingartenanlage „Am Bauhof“ sind besonders für interessierte Vereine spannend.

4.     Der Große Teich: Dieser Bereich ist der eintrittspflichtige Teil der Gartenschau. Hier werden Schau- und Themengärten sowie der Inselzoo und die Blumenhalle im Hallenbad zu sehen sein.

Die gesamte Ausstellungsfläche wird 27 Hektar umfassen, wovon etwa 6,5 Hektar am Großen Teich eintrittspflichtig sein werden.


Die Finanzierung

Die Gesamtkosten von ca. 30 Mio. € werden durch einen Zuschuss von 5,8 Mio. € vom Land Thüringen sowie laufende Förderprogramme des Landes und Bundes unterstützt.

Auf der Internetseite der Stadt Altenburg ist die vollständige Bewerbung zur Landesgartenschau für alle Interessierten einsehbar. Im Stadtrat befasst sich der Ausschuss „Zeitweiliger Ausschuss zur Entwicklung des Areals Großer Teich und zur Vorbereitung der Landesgartenschau 2030“ mit diesem Großprojekt.



Doch wie viel Tourismus verträgt Altenburg?

Die Verantwortlichen erhoffen sich, dass die Spieleerlebniswelt jährlich bis zu 75.000 und die Landesgartenschau bis zu 350.000 Besucher nach Altenburg locken. Dies werde die Wirtschaft im Landkreis ankurbeln, die Innenstadt beleben und darüber hinaus positive Effekte auf die Gastronomie, den Handel und die Lebensqualität hier vor Ort haben.

Erfahrungen aus Städten wie Koblenz zeigen aber, dass boomender Tourismus auch Risiken birgt: Verkehrschaos und Parkplatzmangel, überfüllte Innenstädte, Lärm und Schmutz, Fokus auf Aktionen, die eher auf Touristen als auf Einheimische abzielen. Damit dies Altenburg nicht widerfährt, sind aus unserer Sicht zusätzliche Maßnahmen notwendig. Durch diese Maßnahmen kann Altenburg nicht nur von den neuen Attraktionen profitieren, sondern auch eine lebens- und liebenswerte Stadt für alle bleiben:

 

1.     Infrastruktur verbessern: Es müssen Mobilitätszentren gebaut, der öffentliche Nahverkehr angepasst und der Verkehr verlagert werden.

2.     Einbindung der Bevölkerung: Die Bürger müssen intensiv in die Entwicklungskonzepte eingebunden werden, damit sie den Wandel mittragen und sich weiterhin mit ihrer Stadt verbunden fühlen.

3.     Parklösungen: Schaffung von Parkmöglichkeiten für Bewohner und Besucher, um Verkehrsprobleme zu minimieren.

4.     Nachhaltigkeit und Inklusion: Fokus auf nachhaltige und inklusive Projekte, die langfristig positive Effekte auf die Gemeinschaft haben.

5.     Ausgleich für Bevölkerung: Einführung von Maßnahmen, die direkt den Altenburgern zugutekommen, wie zum Beispiel Rabatte auf Eintrittspreise, spezielle Veranstaltungen nur für Einheimische oder Anreize für lokale Unternehmen.






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